Wer unser Ferienhaus besucht, sollte unbedingt die Fachwerkstadt Einbeck besuchen. Nicht nur, weil Sie mit nur 12 km Entfernung die nächst größere Stadt ist, vielmehr ist die Stadt mit über 400 farbenprächtigen Fachwerkbauten (davon 120 spätgotische Bürgerhäuser) eine der best erhaltensten mittelalterlichen Städte Deutschlands. Einbeck gehört zu einem der fünf Städte des sogenannten Fachwerk-Fünfecks in Südniedersachsen. Hinzu kommt seit Neuestem der PS-Speicher, der im Jahr 2015 zu einem der besten drei Automobilmuseen Deutschlands gewählt wurde.
Bei der Stadt Einbeck denkt man entweder an buntes Fachwerk oder an Bier. Beides hat seine Berechtigung, da die Stadt Einbeck seit 600 Jahren Bier in die Welt exportiert und durch seine Fachwerkhäuser geprägt wird. Auch der Name „Bockbier“ leitet sich aus dem Wort „Ainpöckisch“ Bier ab. Im 14. Jhd. kauften die Münchener einen Brauer aus Einbeck um fortan selber das „Ainpöckische Bier“ brauen zu können und daraus entwickelte sich der Name Bockbier. Wenn man durch die Straßen von Einbeck wandert, fallen die hohen Einfahrten an vielen alten Fachwerkhäusern auf. Die kupfernen Braupfannen wanderten früher von Haus zu Haus. Um diese in die Häuser zu bringen, mussten große Einfahrten geschaffen werden. Jedes Haus mit hohem Tor hatte früher Brauberechtigung. Noch heute hat Einbeck eine große Brauerei.
Einen Stadtrundgang beginnt man am besten auf dem Marktplatz. Hier steht das Wahrzeichen der Stadt Einbeck, das Rathaus mit den drei Türmen. Es beruht auf einem Vorgängerbau aus dem 13. Jahrhundert, wurde aber erst nach dem großen Stadtbrand von 1540 errichtet. Im alten Rathaus findet sich der Originalkäfig, in dem der Brandstifter Diek am Diekturm aufgehängt wurde (am Turm befindet sich ein Nachbau). Dem Rathaus gegenüber steht das Brodhaus. Bereits 1333 als Haus der Bäckergilde beurkundet ist es die älteste Gaststätte Niedersachsen. Gleich daneben befindet sich die Ratsapotheke. Mit seine Ochsenblutrot gestrichenen Balken hebt es sich wohltuend von den bunt gestrichenen Fachwerkhäusern ab, da die bunten Farben eine Mode sind, die erst im 19. Jahrhundert aufkam. Als weiteres erwähnenswertes Gebäude findet man auf dem Marktplatz die Marktkirche St. Jacobi aus dem 13. Jhd. Der Turm musste im 18. Jhd. durch eine Mauer abgestützt werden und neigt sich heute um 1,5 Meter zu einer Seite.
Vom Marktplatz sollte man in die Tiedexer Strasse gehen. Nach dem Stadtbrand 1540 wurde die Strasse innerhalb weniger Jahre wieder aufgebaut, wodurch sich heute ein selten einheitliches Bild einer Straße aus dem 16. Jahrhundert. Die Nordseite steht komplett unter Denkmalschutz und ist das am meisten fotografierte Ensemble in Einbeck. Gleich hinterm Tiedexer Tor am Ende der Straße gelangt man zum PS-Speicher. Diesen beschreiben wir in einem anderen Artikel.
Es bietet sich an, entlang der alten Wallanlage zum Diekturm zu laufen. In vielen Bereichen ist die mittelalterliche Stadtbefestigung noch gut erhalten, beispielsweise am Bäckerwall. Vom Diekturm geht man wieder Richtung Innenstadt und gelangt in der Marktstraße zu Einbecks bekanntestem Haus, dem Eickschen Haus. Es gilt als Juwel der Einbecker Fachwerkkunst. Erbaut um 1612, zeigte dieses Haus den Reichtum seines Erbauers, aber auch das Weltbild der Spätrenaissance. In den Gefachen wird ein Bildprogramm der Zeit dargeboten. Das Haus war aufgrund immenser Bauschäden fast verloren gegangen. Eine Bürgerstiftung, gegründet 2001, hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Haus für die Nachwelt zu erhalten und so wurde das Haus bis 2006 saniert und beherbergt heute die Touristik Büro Einbecks.
Neben alten Gebäuden gibt es in Einbeck aber noch vieles mehr zu entdecken. Einen Besuch lohnt das Geschäft des Einbecker Blaudrucks am Möncheplatz, die Einbecker Senfmühle in der Knochenhauerstrasse oder auch eines der vielen kleinen Geschäfte in der Innenstadt. Einen schönen Blick auf die Einbecker Stadt hat man vom nahe gelegen Stadtwald auf der Hube.